Nach jahrelangem Verhandeln ist es nun endlich da – das neue CO₂-Gesetz. Und es ist – wie könnte es auch anders sein – ein Kompromiss. Die einen sind gerade so zufrieden damit, den anderen geht es viel zu weit, und einige schreien auf, weil damit die Ziele des Pariser Klimaabkommens nicht erreicht werden können.
Fakt ist: Der Klimawandel ist real und menschgemacht. Und die Uhr tickt. Wir müssen dringend weitreichende Massnahmen ergreifen, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Da besteht in Wissenschaftskreisen für einmal Einigkeit. 97% aller Klimaforscher weltweit teilen diese Auffassung (Quelle: AAAS, 2014). Mit jeder Minute, die wir weiter diskutieren, emittieren wir mehr CO₂, als die Erde abbauen kann.
Es bleibt noch ein kleines CO₂-Budget, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Wollen wir es verwenden, um kontinuierlich auf erneuerbare Energien umzustellen? Oder suchen wir weiter nach der perfekten Lösung, um mit einem riesigen Sprung wieder aufzuholen? Sie haben die Wahl. Nur, nichts tun und beim Business as usual zu bleiben, ist keine Option.
Prof. Dr. Merla Kubli