Nach der Sitzung lud Janez Žekar, Geschäftsführer der Energie Opfikon AG, die Parlamentsmitglieder zum Bauen mit dem «Power-Tower» ein. Dabei symbolisieren 63 Bauklötze in verschiedenen Farben die verfügbaren Energiearten, etwa Wasserkraft, Atom-, Solar- oder Windstrom, aber auch das Sparvolumen beim Beleuchten und Heizen oder Stromimporte. Ein vertikaler Massstab zeigt den Energieverbrauch im Winterhalbjahr heute und in der Zukunft an.
Die Aufgabe ist nun folgende: Die Politikerinnen und Politiker sollen den Energieverbrauch decken, indem sie die farbigen Klötze bis zur geforderten Höhe aufeinanderstapeln.
Was zunächst einfach klingt, hat aber seine Tücken: Jeder Klotz hat nicht nur eine Farbe, sondern auch eine Kehrseite mit einem Preis – fürs eigene Portemonnaie, für das Klima, für die Biodiversität. So verursacht Atomstrom zwar keinerlei Treibhausgase, aber später durch die Entsorgung des strahlenden Materials hohe Kosten. Solaranlagen, Windräder sowie neue und höhere Staumauern schneiden da besser ab, beeinträchtigen aber Landschaft und Biodiversität.
Ersonnen hat das Spiel die Umweltorganisation WWF. Sie stützt sich dabei nach eigenen Angaben auf sorgfältige Abschätzungen von Studien. Trotzdem setzten sich die Ratsmitglieder – egal welcher Couleur – je länger, je seriöser mit dem Thema auseinander. Und so wurde auch an einem rein bürgerlichen Spieltisch aus dem grauen Atomturm mit zunehmender Spieldauer einer mit deutlich bunterem Strommix. «Das ist das Ziel», so EO-CEO Janez Žekar. «Zu sehen, dass es verschiedene Massnahmen braucht.»